- Bericht über die Flüchtlingsarbeit im Jahr 2023
- Vorstandswechsel in der Diakonischen Flüchtlingshilfe 2022
- Bericht über die Flüchtlingsarbeit im Jahr 2021
Wer wir sind
Wir sind eine Gruppe von Menschen, die sich vorbehaltlos für geflüchtete Menschen einsetzen und für deren berechtigte Anliegen Partei ergreifen.
Über den Verein
Die Vision des 1990 gegründeten Vereines ist die Förderung der Hilfe für politisch, rassisch oder religiös Verfolgte, für Flüchtlinge und Vertriebene.
Was wir tun
Neben Informationsveranstaltungen rund um das Thema „Flucht und Asyl“, Unterstützung und Begleitung von Helferkreisen ist die Flüchtlingsberatung einer der Schwerpunkte der Diakonischen Flüchtlingshilfe Main-Kinzig e.V..
Wer wir sind in der Diakonischen Flüchtlingshilfe MKK
Die Diakonische Flüchtlingshilfe im Main Kinzig Kreis e.V besteht aus einer Gruppe von Menschen, die sich vorbehaltlos für geflüchtete Menschen einsetzen und für deren berechtigte Anliegen Partei ergreifen. Für uns zählt der Einzelfall:
- die besondere Frau mit ihren Erfahrungen
- das bestimmte Kind mit seiner Geschichte oder
- der Mann auf seinem Weg.
Wir vergleichen unsere Lage mit der Zuversicht und Hoffnung derer, die sich auf den Weg gemacht haben und die sich im folgenden Gebet widerspiegelt, welches auf Arabisch auf einen Zettel geschrieben in einem gestrandeten Schlauchboot gefunden wurde:

Lieber Gott,
wenn du meinst, dass diese Fahrt gut ist, lass sie gut enden.
Wenn Du meinst, dass Sie nicht gut ist, verhindere sie.
Im Namen Gottes des Barmherzigen, Gott ist der alleinige Herrscher.
Im Namen Gottes des Barmherzigen.
Gott, lass diese Reise gut enden.
Gott, wir flehen Dich an, lass uns auf dieser Reise keine Schwierigkeiten haben.
Gott ist gnädig und barmherzig und Herrscher über Himmel und Erde.
Es gibt keinen Gott außer dir.
Gott führe mich auf den richtigen Weg.
Handschriftliches Gebet in einem Schlauchboot, aus dem 37 afrikanische Geflüchtete von der Cap Anamur vor dem Ertrinken im Mittelmeer gerettet wurden
Weltweit sind Millionen Menschen auf der Flucht vor politischer Gewalt, vor Krieg und Zerstörung, vor Natur- und Klimakatastrophen. Die Menschheit ist im Begriff, diese Welt zu zerstören, sie ist im Begriff, diese Welt kaputt zu machen und der Großteil der Zerstörungsenergie, der Ignoranz, der stetig wachsenden astronomisch hohen Militärbudgets geht auf unser aller Konto, insbesondere derer die dazu noch glauben mit ihrem Handeln, Freiheit, Gerechtigkeit und Wohlstand zu verbreiten.
Wir können und dürfen nicht mehr so tun, als ginge uns das alles nichts an. Wir können, dürfen und wollen die Menschen nicht im Mittelmeer ertrinken lassen und an neuen Stacheldrahtzäunen und Betonmauern quer durch Europa abweisen. Wir haben die Rechte, der um ihr Recht betrogenen Menschen auf ein glückliches Leben zu achten und nicht das Gesetz des Stärkeren, d.h. das Gesetz der Besitzenden, anzuwenden.

Über die Diakonische Flüchtlingshilfe im Main Kinzig Kreis e.V
Nachdem bereits seit den 1980er Jahren viele Menschen, Initiativen und Kirchengemeinden unabhängig voneinander und auf verschiedenste Art und Weise Unterstützung für in den Main-Kinzig-Kreis und nach Hanau geflüchteten Menschen, die damals ausnahmslos in Sammelunterkünften kaserniert wurden, leisteten, gründete sich aus dieser aktiven Szene heraus am 7.11.1990 die „Diakonische Flüchtlingshilfe im Main Kinzig Kreis e.V.“ Zu den Vereinsgründern zählten neben kirchlichen Körperschaften auch Einzelpersonen und Initiativen und auch die heutige Vereinsstruktur spiegelt sich darin wider.
Vision
Die Vision des Vereines findet sich in seiner niedergeschriebenen Satzung wieder, nämlich die Förderung der Hilfe für politisch, rassisch oder religiös Verfolgte, für Flüchtlinge und Vertriebene. In diesem Zusammenhang stand zunächst auch die Zusammenarbeit der vielfältigen Initiativen und Einzelpersonen zu unterstützen und ein Forum für Austausch und Zusammenarbeit zu schaffen. Im Laufe der Zeit änderten sich die Aufgabenschwerpunkte des Vereins hin zu noch heute vermehrt praktizierter Gruppen- und Gemeinden vernetzenden Tätigkeiten. Eine wesentliche Konstante dieser Arbeit ist und bleibt die Flüchtlingsberatung im „Flüchtlings-Cafe“ im Autonomen Zentrum „Metzgerstraße“ in der Metzgerstraße 8 in Hanau.
Buch
Anlässlich seines 20-jährigen Bestehens im Jahr 2010 veröffentlichte der Verein ein Buch mit dem Titel „Die nahe Not, die fremde Nähe“, indem theologisch sowie politisch, menschlich und fachlich das Thema Flucht und Asyl aufgearbeitet wurde.
Preis
Die Diakonische Flüchtlingshilfe im Main-Kinzig-Kreis e.V. verleiht seit dem Jahr 2000 jährlich anlässlich des Tages der Menschenrechte am 10. Dezember den Christiane-Braeunlich-Preis an herausgehobene Persönlichkeiten und Gruppen der Flüchtlingssolidarität.
Unter den biblischen Geboten gibt es wenige , die dem Schutzgebot gegenüber Fremden an Gewicht und Eindeutigkeit gleichkommen, so zum Beispiel „Der Fremde, der sich bei euch aufhält, soll euch wie ein Einheimischer gelten, und du sollst ihn lieben wie dich selbst; denn ihr seid selbst Fremde in Ägypten gewesen“ (3 Mose 19,33f).
„Gebet der Vereinten Nation“
Unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall. An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen, dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden, nicht von Hunger und Furcht gequält, nicht zerrissen in sinnlose Trennung nach Rasse, Hautfarbe oder Weltanschauung. Gib uns Mut und Voraussicht, schon heute mit diesem Werk zu beginnen, damit unsere Kinder und Kindeskinder einst stolz den Namen Mensch tragen.
Stephen Vincent Benét
„Anlässlich der Gründung der Vereinten Nationen“
Gott der Freien, wir verpflichten unsere Herzen und Leben heute der Sache der gesamten freien Menschheit.
Gewähre uns Sieg über die Tyrannen, die alle freien Menschen und Nationen versklaven würden. Gewähre uns Glauben und Verständnis um all jene zu ehren, die für Freiheit kämpfen, als wären sie unsere Brüder. Gewähre uns Brüderlichkeit in Hoffnung und Einheit, nicht nur für die Zeit dieses bitteren Krieges, sondern für die kommenden Tage, die alle Kinder der Erde vereinen werden und müssen.
Unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall. An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen, dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden, nicht von Hunger und Furcht gequält, nicht zerrissen in sinnlose Trennung nach Rasse, Hautfarbe oder Weltanschauung. Gib uns Mut und Voraussicht, schon heute mit diesem Werk zu beginnen, damit unsere Kinder und Kindeskinder einst stolz den Namen Mensch tragen.
Der menschliche Geist ist erwacht und die Seele des Menschen ist ausgezogen. Gib uns die Weisheit und die Vision, die Größe des menschlichen Geistes zu verstehen, der für ein Ziel jenseits seiner eigenen kurzen Spanne so enorm leidet und erträgt. Gib uns Ehre für unsere Toten, die im Glauben gestorben sind, Ehre für unsere Lebenden, die nach dem Glauben streben und für ihn arbeiten, Erlösung und Sicherheit für alle gefangenen Länder und Völker. Schenke uns Geduld mit den Verblendeten und Mitleid mit den Betrogenen. Und gib uns die Fähigkeit und den Mut, die die Welt von Unterdrückung reinigen sollen und der alten Doktrin, dass die Starken die Schwachen essen müssten weil sie stark sind.
Doch vor allem gewähre uns Brüderlichkeit, nicht nur für den heutigen Tag, sondern für alle unsere Jahre – eine Brüderlichkeit nicht der Worte, sondern der Handlungen und Taten. Wir alle sind Kinder der Erde – gewähre uns einfach Wissen. Wenn unsere Brüder unterdrückt werden, dann werden wir unterdrückt. Wenn sie hungern, hungern wir. Wenn ihnen die Freiheit genommen wird, dann ist unsere Freiheit nicht sicher. Gib uns einen gemeinsamen Glauben, dass der Mensch Brot und Frieden kenne – dass er Recht und Gerechtigkeit, Freiheit und Sicherheit, gleiche Möglichkeiten und gleiche Chancen sein Bestes zu tun, nicht nur in unseren Heimatländern, sondern in der ganzen Welt. Und in diesem Glauben lass uns auf die reine Welt zumarschieren, die unsere Hände erschaffen können. Amen.
Was tut die Diakonische Flüchtlingshilfe im Main-Kinzig Kreis
Neben Informationsveranstaltungen rund um das Thema „Flucht und Asyl“, Unterstützung und Begleitung von Helferkreisen ist die Flüchtlingsberatung einer der Schwerpunkte der Arbeit und Angebote der Diakonischen Flüchtlingshilfe Main-Kinzig e.V..

1. Flüchtlingsberatung in der Metzgerstraße 8 in Hanau
- Hilfe bei Fragen rund um das Asylverfahren, Unterstützung bei abgelehntem Asylantrag, bei Anwaltssuche und Vorbereitung auf Klageverfahren, bei drohender Abschiebung und bei Fragen um Sozialleistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz und zum Umgang mit Traumatisierung und posttraumatischen Belastungsstörungen
- Flüchtlingscafé, ein Ort der Begegnung von Geflüchteten und der Stärkung von solidarischem Handeln. Zweimal wöchentlich als „Hilfe zur Selbsthilfe“.
- Begleitung und Hilfe bei Behördengängen (Ausländerbehörde und Sozialamt), bei Gängen zu Ärzt*innen, anderen Gesundheitsinstitutionen und Rechtsanwält*innen
- Beratung, Begleitung und Unterstützung von Kirchengemeinden bei Kirchenasylen
- Infoveranstaltungen für Geflüchtete, für Kirchengemeinden und die Stadtgesellschaft
2. finanzielle Unterstützung von Geflüchteten und Unterstützer*innenkreisen
- bei Rechtsanwaltskosten im Asylverfahren
- bei schwierigen Lebensumständen und Krisensituationen (Krankheit etc.)
- finanzielle Hilfen für Ehrenamtliche, Unterstützer*innenkreise (Kostenbeteiligung bei Fahrtkosten, Fortbildungen etc.)
Aufgrund des hohen Bedarfs und der sehr begrenzten Mittel, sind Unterstützungsanfragen in der Regel auf maximal 100 Euro begrenzt.
3. Ansprechpartner für Unterstützer*innenkreise, Ehrenamtliche, interessierte Einzelpersonen im Kirchenkreis Hanau Stadt/Land und des Main-Kinzig-Kreises
- Beratung rund um Asylrecht und Kirchenasyl und zum Thema Umgang mit Traumatisierung und posttraumatischen Belastungsstörungen
- Hilfe bei Problemen mit Behörden
- Unterstützung bei Organisations- und Verwaltungsfragen
4. Organisation und Mitwirkung von Infoveranstaltungen zum Thema „Flucht und Asyl“
- allgemeine Infoveranstaltungen für Geflüchtete, Unterstützer*innenkreise und interessierte Öffentlichkeit
- länderspezifische Infoveranstaltungen, z.B. Abschiebung nach Afghanistan, Situation der Geflüchteten aus Pakistan etc.
- Veränderungen im Asylrecht
- Was ist „Kirchenasyl“? etc.
5. Verleihung „Christiane Braeunlich–Preis“ am 10. Dezember, dem „Tag der Menschenrechte“
- der Preis wird verliehen im Gedenken an Christiane Braeunlich, die sich mit ihrem Mann, Pfarrer Dr. Hans Braeunlich, über viele Jahre hinweg ehrenamtlich in der Kirchengemeinde in Freigericht-Somborn für Geflüchtete eingesetzt hat
- die alljährliche Preisverleihung erfolgt seit dem Jahre 2000 jährlich an eine Einzelperson und an eine Gruppe, die sich in besonderer Weise für die Geflüchteten vor Ort oder in der Region eingesetzt haben
- die Preisverleihung findet jedes Jahr am 10. Dezember statt
6. Interreligiöser, interkultureller Gedenkgottesdienst für Menschen, die auf der Flucht ihr Leben verloren haben
- Seit 2013 lädt die Diakonische Flüchtlingshilfe am letzten Sonntag im November (Totensonntag) zu einem interreligiösen, interkulturellen Gedenkgottesdienst in die Ev. Marienkirche nach Gelnhausen ein. Dieser Gottesdienst wird gemeinsam mit dem Imam der bosnischen Gemeinde von Hanau sowie mit Geflüchteten und Menschen, die in der Flüchtlingsarbeit tätig sind, gestaltet. Hier gedenken wir den Menschen, die auf der Flucht nach Europa, nach Deutschland nicht überlebten, die getötet wurden oder im Mittelmeer ertranken. Der Gottesdienst ist auch ein Zeichen gegen die inhumane und unchristliche Flüchtlingspolitik Europas und Deutschlands. Er soll ermutigen und ruft zu einer anderen, menschenwürdigen, christlichen Flüchtlingspolitik auf.
7. Unterstützung von Projekten und Kooperationen
- die Diakonische Flüchtlingshilfe unterstützt vielfältige Projekte der kirchlichen und außerkirchlichen Flüchtlingsarbeit sowie Initiativen, arbeitet mit diesen zusammen und gestaltet mit ihnen gemeinsame Veranstaltungen, wie z.B.:
- Initiative „Lampedusa in Hanau“
- Alarm Phone und Initiativen der Seenotrettung
- “Arbeitskreis Asyl“ in Hanau
- Flüchtlingsarbeit des Diakonischen Werks in Hanau Stadt und im Main-Kinzig-Kreis
